VRR - Veredlung und Weitervermarktung von regionalen Rohstoffen (EL.19.2.8)

Ausgangssituation:

Die Vereinigung „BEO asbl“ wurde 1994 gegründet, mit dem Ziel die Förderung und die Verteidigung der Interessen und Belange der Landwirte in den Kantonen Clervaux und Vianden. Rund 200 Landwirte aus den besagten Kantonen waren 1994 Mitglied in der Vereinigung. Zu jener Zeit gab es weder regionale Produkte, noch eine Direktvermarktung solcher Produkte in der Region, dazu gehören die Rückführung einer höheren Wertschöpfung auf den Hof und der direkte Kontakt zum Verbraucher. Beide Maßnahmen wurden seinerzeit von den Verantwortlichen der BEO geprüft um eine Umsetzung in der Region zu verwirklichen, mit dem Ziel die wirtschaftliche Situation der Landwirtschaft in der Region der Ourtals zu verbessern. Eine erste Studienreise, ein LEADER II Projekt, fand Anfang 1995 ins Waldviertel, Niederösterreich statt. In dieser Region, welche seinerzeit als Pionier Region in der Produktion und Vermarktung von regionalen Produkten galt, wurde nach dem Prinzip von kleinen Genossenschaften gearbeitet. So veredelte der Landwirt nicht mehr selbst auf seinem Hof, sondern kosten- und arbeitssparend in kleinen Genossenschaften. Inspiriert von diesen innovativen Ideen, gründeten Mitglieder der BEO 1997 die „BEOLA Ölgenossenschaft“. Neben der BEOLA wurden zwei weitere Genossenschaften gegründet, nämlich 1998 die „BEOGRAN Körnergenossenschaft“ und 1999 die „Société coopérative Cornelyshaff“. Die entstandenen Produkte, welche im Laufe der Jahre durch diese drei Genossenschaften erzeugt und vermarktet wurden, verhalfen der Vereinigung zudem sich eine eigene Identität zu verschaffen. Im Laufe der Jahre entstand so eine Vielzahl an Kulturen, welche die Landwirte aus der Region anbauen, aber auch die Zahl der regionalen Produkte stieg im Laufe der Jahre an. Heute umfasst die Ourdaller Produktpalette 5 hochwertige kaltgepresste Öle (Raps, Hanf, Lein, Mohn, Sonnenblume), 6 Senfsorten (classic, scharf, süß, Knoblauch, Estragon, Bier), glutenfreies Buchweizenmehl und Buchweizennudeln, Mohnkörner, Tee und Honig.

So wurden im Jahr 2016 durch die drei Genossenschaften unter anderem folgende Anzahl an Produkten hergestellt:

  • 23.000 Liter gepresstes ÖL
  • 4.300 kg Senf
  • 14.000 Verpackungen Nudeln (250 Gr.)
  • 8.000 Verpackungen Buchweizenmehl (500 Gr.)
  • Austausch mit anderen ländlichen Regionen: um dies zu ermöglichen soll eine Studienreise nach Niederösterreich (Waldviertel) und nach Slowenien stattfinden. Das Waldviertel (A) gilt seit Jahrzenten als Pionier was regionale Produktion und Vermarktung von Produkten angeht. Des Weiteren ist geplant in Slowenien die Region „Podravska“ zu besichtigen. In dieser Region gibt es unter anderem verschiedene Produzenten von „Kasha“.
  • Vermarktungsstrategie: Ausarbeitung einer Vermarktungsstrategie für die Produkte der verschiedenen Genossenschaften. Neben der Strategie soll eine neue Corporate Identity erstellt werden. Die Strategie zielt nicht nur auf Produkte der drei Genossenschaften der BEO asbl, sondern soll es auch anderen Produzenten ermöglichen anhand dieser Strategie ihre Produkte besser und gezielter zu vermarkten. Innovativ soll sie sich den aktuellen Gegebenheiten und Entwicklungen anpassen können.
  • Neue Verkaufsmöglichkeiten prüfen: Kontakt und Austausch mit der in der Region vorhandenen Gastronomie und öffentlichen Einrichtungen suchen um die regionale Wertschöpfungskette zu stärken und um vermehrt regionale Produkte in diesen Einrichtungen zu verarbeiten. Durch die „neuen“ Produkte können auch in der Gastronomie sich neue Wege öffnen. Diese können die Region stärken, ihre Identität weiter unterstützen und den Bewohnern wie auch den Besuchern neue Möglichkeiten schaffen.
  • Erprobung von anderen regionalen Produkten: durch das erlangte Wissen soll die Produktion von neuen Produkten erprobt werden. Mögliche Ideen sind die Herstellung von glutenfreiem Müsli, lactosefreie Produkte oder „Kasha“. Zudem soll durch mögliche Laboranalysen die Qualität der Produkte analysiert werden.
  • Naturpark Our
  • Naturpark Obersauer
  • CNDS Troisvierges
  • Regionale Produzenten (Téi vum Séi, …)

Die Ourdaller Produkte stehen für regionale Qualitätsprodukte, die im Naturpark Our im Norden Luxemburgs angebaut, verarbeitet und verkauft werden. Transparenz, Rückverfolgbarkeit und Qualität sind den Ourdaller Bauern demnach höchste Priorität.

Problemstellung:

Neben dem Anbau der verschiedenen Kulturpflanzen, ist die Weiterverarbeitung eine der schwierigsten und wichtigsten Aufgaben bei der Herstellung von regionalen Produkten. Je nach Kulturpflanze gibt es verschiedene Endprodukte, welche sich anhand von spezialisierten Verfahren herstellen lassen. Diese Verfahren stellen jedoch bei manchen Sorten ein Problem dar, einerseits da man hochwertige technische Installationen benötigt, andererseits aber auch da diese Verfahren ein gewisses Know-how verlangen. Die Verantwortlichen der BEO haben sich im Laufe von über 20 Jahren sicherlich ein großes Wissen, was die Weiterverarbeitung angeht, angeeignet, jedoch sind, hauptsächlich für die Kulturpflanzen Hanf, Mohn, Buchweizen und Lein, noch weitere Veredlungsverfahren möglich. 

Ziel des Projektes: 

Ziel des Projektes ist weitere Verarbeitungsmöglichkeiten für die Rohstoffe Hanf, Mohn, Buchweizen und Lein zu erforschen und, durch Austausch mit anderen Produzenten, neues Wissen zu erlangen. So gibt es verschiedene Möglichkeiten noch weitere Produkte, neben den aktuellen Produkten, herzustellen. Jedoch sind für die Herstellung neuer Produkte andere Verfahren und Verarbeitungsmethoden nötig, die bisher in den Ländern der EU eher weniger verbreitet sind und so auch nur einige wenige Regionen das nötige Know-how besitzen. Dieses Know-how zu erlangen und verschiedene Weiterverarbeitungs- und Veredlungsverfahren zu erforschen und zu erproben zählen so zu den Hauptzielen dieses Projektes. So können neue Produkte erprobt und hergestellt werden, wie z.B. Kasha. Da aktuell die BEO über 80 Mitglieder zählt, könnten weitere innovative Ideen für die Erzeugung von regionalen Produkten in der Region umgesetzt werden.

Zudem ist es für die regionalen Produzenten von größter Wichtigkeit ihre Produkte, mittels einer guten und gezielten Vermarktung, an Händler und Einwohner zu verkaufen. So ist neben der oben genannten Idee, ein weiteres Ziel dieses Projektes eine neue Vermarktungsstrategie für die verschiedenen Genossenschaften auszuarbeiten. Diese Strategie soll zudem übertragbar für andere Produzenten der Region und darüber hinaus sein.

Zielgruppen:

In erster Linie, sollen sich die Resultate des Projektes (Studien, Vermarktungsstrategie und neue Produkte) an den Verbraucher richten. Der Verbraucher kann ein sehr wichtiger  „Multiplikator“ in diesem Projekt sein. Durch die Vermarktungsstrategie und die Unterstützung, den Verbraucher an die „Regionalität“ der Lebensmittel zu führen umso besser informieren zu können, entsteht ein Vermarktungseffekt der über die Grenzen der Region hinausführt.

Des Weiteren sind auch weitere Produzenten eingeladen, sich an einer „regionalen Vermarktungsstrategie“ zu beteiligen. Sie sind also eine zweite Zielgruppe, die in diesem Projekt visiert wird.

Zum dritten und durch ein immer größeres Aufkommen an Unverträglichkeiten, wird eine weitere Zielgruppe des Projektes die Sorgen, Gesundheitsprobleme und Neugierde der Laktose- und Gluten- Allergiker sein. Durch dieses Projekt wird ermöglicht, Menschen mit einem „gesundheitlichen“ Handicap Lebensfreude wiederzugeben und zusätzlich lokal und regional einkaufen zu können. Dies ist eine soziale und lebende Inklusion.

Umsetzung:

Mit dem Ziel neues Wissen und innovative Verfahren für die Weiterverarbeitung von Hanf, Mohn, Buchweizen und Lein zu erlangen, soll dieses Projekt den Landwirten des Nordens ermöglichen neue regionale Produkte herzustellen. Da es jedoch von großer Bedeutung ist das nötige Wissen, durch den Austausch mit anderen Regionen und Produzenten, zu erlangen, verfolgt dieses Projekt mehrere wichtige Umsetzungspunkte:

  • Austausch mit anderen ländlichen Regionen: um dies zu ermöglichen soll eine Studienreise nach Niederösterreich (Waldviertel) und nach Slowenien stattfinden. Das Waldviertel (A) gilt seit Jahrzenten als Pionier was regionale Produktion und Vermarktung von Produkten angeht. Des Weiteren ist geplant in Slowenien die Region „Podravska“ zu besichtigen. In dieser Region gibt es unter anderem verschiedene Produzenten von „Kasha“.
  • Vermarktungsstrategie: Ausarbeitung einer Vermarktungsstrategie für die Produkte der verschiedenen Genossenschaften. Neben der Strategie soll eine neue Corporate Identity erstellt werden. Die Strategie zielt nicht nur auf Produkte der drei Genossenschaften der BEO asbl, sondern soll es auch anderen Produzenten ermöglichen anhand dieser Strategie ihre Produkte besser und gezielter zu vermarkten. Innovativ soll sie sich den aktuellen Gegebenheiten und Entwicklungen anpassen können.
  • Neue Verkaufsmöglichkeiten prüfen: Kontakt und Austausch mit der in der Region vorhandenen Gastronomie und öffentlichen Einrichtungen suchen um die regionale Wertschöpfungskette zu stärken und um vermehrt regionale Produkte in diesen Einrichtungen zu verarbeiten. Durch die „neuen“ Produkte können auch in der Gastronomie sich neue Wege öffnen. Diese können die Region stärken, ihre Identität weiter unterstützen und den Bewohnern wie auch den Besuchern neue Möglichkeiten schaffen.
  • Erprobung von anderen regionalen Produkten: durch das erlangte Wissen soll die Produktion von neuen Produkten erprobt werden. Mögliche Ideen sind die Herstellung von glutenfreiem Müsli, lactosefreie Produkte oder „Kasha“. Zudem soll durch mögliche Laboranalysen die Qualität der Produkte analysiert werden.

Innovation und Pilotcharakter:

Innovation kommt vom lateinischen „innovare“ und bedeutet sinngemäß erneuern. Bei  einer Innovation/Produktinnovation geht es also um eine Neuheit, bzw. eine neue Idee oder eine Erfindung. Durch das Projekt kann die Region Éislek die ersten laktose- und glutenfreie Produkte auf den Markt bringen und vermarkten. Diese Produkte, die durch Laboranalysen aufgewertet werden, öffnen neue Türen im Bereich der Gesundheit und der regionalen Produkten. Des Weiteren wird die Produktkette ergänzt und erweitert. Neue Modelle der Vermarktung können gesucht und erprobt werden. Parallel zum Gesundheitsaspekt legt die BEO großen Wert auf die Nachhaltigkeit seiner Projekte und Produkte auch in Bezug auf die klima-, umwelt- und landwirtschaftliche Handlungsfelder. 

Bezug zur regionalen Strategie: 

Die regionale Entwicklungsstrategie „typesch Éislek“ sieht unter anderem die Umsetzung von Projekten im Handlungsfeld „Klima- und Umweltschutz, Landwirtschaft“ vor. Während der Ausarbeitungsphase der Strategie wurde unter anderem eine Projektidee von der „BEO asbl“ eingereicht und von der, während dieser Phase, zuständigen Arbeitsgruppe begutachtet mit der Schlussfolgerung, dass das eingereichte Projekt die Ziele der regionalen Entwicklungsstrategie erfüllt. Diese Projektidee sah vor allem die Herstellung von „Kasha“ vor, in den beiden letzten Jahren wurde diese Idee jedoch dahingehend verändert, dass nun weitere Verarbeitungs-und Veredlungsverfahren bei der Umsetzung des Projektes von den regionalen Produzenten geprüft und erprobt werden sollen.   

Projektdauer:

Das Projekt sieht eine Projektdauer von 24 Monaten vor. In einer ersten Phase soll der Austausch mit anderen Regionen und Produzenten stattfinden. In einer zweiten Phase soll die Herstellung von neuen Produkten erprobt werden.

Projektbeginn: Mitte 2017

Abschluss: Mitte 2019 

Partner:

Neben den Mitgliedern der BEO sollen auch die anderen regionalen Produzenten beim Projekt miteingebunden werden:

  • Naturpark Our
  • Naturpark Obersauer
  • CNDS Troisvierges
  • Regionale Produzenten (Téi vum Séi, …)