Umweltbewusstsein für jedermann (EL.19.2.17)

Ausgangssituation:

natur&ëmwelt - Fondation Hëllef fir d'Natur hat bereits erfolgreich diverse Projekte im Bereich Umweltschutz und Umweltberatung durchgeführt und verfügt über das Wissen und die Strukturen, um als Träger dieses Projektes zu fungieren.

So kann beispielsweise das natur&ëmwelt-Mobil (ausgebauter Bus für Veranstaltungen) genutzt werden, um auf verschiedenen Festen, Veranstaltungen und Märkten zu zeigen, wie jedermann helfen kann, die Natur zu unterstützen.

Außerdem ist natur&ëmwelt - Fondation Hëllef fir d'Natur Besitzer der Kalborner Mühle, in der schon diverse Umweltschutzprojekte durchgeführt wurden. Auch finden hier im Rahmen eines Leader Projekts (Wassererlebniszentrum Kalborner Mühle, EL 19.2 No 6) momentan Umweltbildungskurse im Bereich Süßgewässer statt. Die Mühle bietet mit dem Wassererlebniszentrum die Räumlichkeiten, den Platz und die Natur, um Kurse anzubieten und Veranstaltungen durchzuführen.

Die alte historische Mühle liegt genau im Natura 2000 Gebiet „Ourtal“. Das Wassererlebniszentrum beinhaltet einen großen Lehrraum, der mit allem nötigen ausgestattet ist, um diversen Unterricht oder Veranstaltungen durchzuführen. Auch entsteht derzeit im Rahmen des Wassererlebniszentrum-Projektes ein naturpädagogischer Garten, der ebenfalls in diesem Projekt genutzt werden kann, um Zusammenhänge zu veranschaulichen.

Im Projekt „Wassererlebniszentrum Kalborner Mühle“ wurde bereits Kontakt mit den methodischen Partnern Naturpark Our, Naturpark Obersauer, Naturpark Mëllerdall und dem Naurmusée hergestellt. Die Naturparks Our und Obersauer sind auch methodische Partner für dieses Projekt.

Projektbeschreibung:

Es gibt bei uns in Mitteleuropa über 9.500 verschiedene Pflanzen, ca. 300 Vögel und 30.000 Insektenarten (davon über 6.000 Käferarten und über 550 verschiedene Wildbienen). Leider sehen wir nur noch einen kleinen Teil dieser vielen Arten in unseren Dörfern und Landschaften.

Viele Leute wollen gerne etwas gegen das Vogel-, Insekten- und Bienensterben tun, ihnen fehlt jedoch das Wissen, wie sie dies auf einfache Weise umsetzten können. Auch fehlen ihnen nützliche Informationen über die Zusammenhänge in der Natur. Dies liegt daran, dass der Mensch sich heutzutage von dieser leider entfremdet hat. Dieses Projekt soll den Menschen Wissen über die Natur wieder zurückgeben. Denn wer seine Umwelt und ihre Mitbewohner nicht kennt, kann sie auch nicht schützen und er weiß nicht, was es zu verlieren gibt. Dieses Projekt soll außerdem nützliche Informationen, wie man der Natur und Artenvielfalt helfen kann, auf verschiedenen Wegen in die Bevölkerung tragen. Zudem soll den Menschen vermittelt werden, was sie selber für einen Nutzen haben, wenn sie Tiere und Pflanzen unterstützen.

Das Projekt soll dabei aber nicht mit erhobenem Zeigefinger auf die Aspekte hinweisen, die schlecht sind, es soll vielmehr die Dinge zeigen, die der Natur und Artenvielfalt guttun.

Um dies zu erreichen, sollen Kurse/Veranstaltungen für Jung und Alt im Wassererlebniszentrum an der Kalborner Mühle angeboten werden, öffentliche Feste und Veranstaltungen mit dem natur&ëmwelt-Mobil besucht werden, eine Broschüre mit wichtigen Information, wie jeder helfen kann, erstellt werden sowie Zeitungsartikel geschrieben werden (siehe Ziele).

Bezug zur regionalen Strategie:

Das Projekt integriert sich in all seinen Facetten in die LEADER Strategie „typesch Éislek“: Im Teilbereich „Klimawandel, Umwelt und Landwirtschaft“ wurde festgestellt, dass ein Mangel an Sensibilisierungsprojekten besteht, die die Bevölkerung über diverse Umweltthemen aufklärt. Durch das Projekt kann sowohl eine Sensibilisierung als auch eine Kommunikation/Information auf regionale Ebene entstehen.

Die Besucher der Kurse in der historischen Kalborner Mühle kommen hier mit dem kulturellen Erbe des Éisleks in Berührung. Zudem lernen die Menschen, ihre heimische Tier- und Pflanzenwelt kennen und schätzen. All dies stärkt die Identifikation mit der Region.

Grad im Éislek wohnt die Mehrzahl der Menschen in Einfamilienhäusern, die einen Garten besitzen. Viele besitzen auch eigenes Land. Hier gibt ein großes Potenzial, dass sie Menschen mit dem Wissen, dass sie durch dieses Projekt erhalten, was verändern können.

Auch für den Tourismus in der Region Éislek ist dieses Projekt von Vorteil, denn die Besucher wollen hier die Natur genießen und mit diesem Projekt kehrt ein kleines Stück Natur zurück.

Des Weiteren versucht dieses Projekt die „klassischen“ Zielgruppen zu erweitern und die positiven Erfahrungen, die zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit Touristen unter dem LEADER Projekt WEZ gesammelt werden konnten, auszubauen. Es ist interessant den Besuchern unserer Region nicht nur die „Steine und Mauern“ näher zu bringen, sondern auch das Umfeld (Natur, Lebewesen, …) in dem sie ihre Zeit verbringen.

Ebenfalls soll die soziale Inklusion durch diverse Veranstaltungen möglich gemacht werden. Ob Kinder, Erwachsene, Behinderte aller Altersgruppen oder ausländische Mitbewohner/Besucher (z.B. Flüchtlinge, die unsere Natur noch nicht kennen). Eigentlich sollten alle Zielgruppen anstreben, unsere Natur zu schützen und dies im Einklang mit den Gegebenheiten in der Region.

Dieses Projekt deckt somit die 4 Prioritäten der LEADER Strategie ab. Das Thema Umweltbewusstsein und Artensterben ist wichtiger denn je. Je häufiger die Menschen in der Region mit dem Thema in Berührung kommen, desto eher wird es zur Normalität, unsere Tiere und Pflanzen zu schätzen und zu unterstützen.

Ziele:

  • Ausarbeiten einer Broschüre

Die Broschüre soll kurz aber intensiv behandeln, was jeder für die Natur und Biodiversität vor der Haustür und im eigenen Garten machen kann. Ein Ratgeber, den man möglichst in wenigen Minuten inhaltlich erfassen kann (10 Minuten Ratgeber). Es sollen dabei auch kurz und konzentriert Hintergrundwissen und Zusammenhänge erklärt werden. Die Broschüre soll gedruckt werden, aber auch auf verschiedenen Internetseiten online zum Runterladen angeboten werden. Die gedruckte Version soll auf Festen, Veranstaltungen und an anderen Stellen verteilt werden.

  • Anbieten von Kursen/Veranstaltungen für Erwachsene

In Wassererlebniszentrum an der Kalborner Mühle sollen Kurse und Veranstaltungen ausgearbeitet werden, z.B. mit dem Thema Naturgarten, zu dem sich Gartenbesitzer anmelden können, um zu lernen, wie sie ihren Garten auf einfache Weise tier-und pflanzenfreundlich umgestalten können und welchen Naturgenuss sie erfahren, wenn nach und nach immer mehr verschiedene Arten im heimischen Garten einziehen und beobachtet werden können. Hierbei kann auch der naturpädagogische Garten im Rahmen einer Führung vor Ort besucht werden.

  • Ausarbeiten eines Kurses für Schulklassen (Spillschoul bis Lycée) im WEZ

Im WEZ soll für die junge Generation ein Kurs angeboten werden, damit sie wichtige Naturzusammenhänge lernen und die Natur wertschätzen kann.

  • Anbieten Kurse für Touristen

Tourismusangebot: Ähnlich dem Programm für Erwachsene und Schulklassen, wollen wir Touristengruppen (z.B. Besucher von den Campingplätzen in der Umgebung) ermöglichen, etwas über den heimischen Umweltschutz zu lernen und den naturpädagogischen Garten mit Führung zu besuchen.


  • Inklusionsgruppen

Auch Gruppen mit behinderten Kindern und/oder Erwachsenen können das Kursangebot nutzen.

Ein spezieller Kurs über die Natur in Luxemburg für Integrationsgruppen von Flüchtlingen, die sich oft stark vom Heimatland unterscheidet, wird im WEZ bereits angeboten. Dieser Kurs kann auch weiterhin für dieses Projekt angeboten werden.

  • Präsentation des Projekts und der Broschüre auf Veranstaltungen

Das Projekt soll auf verschiedenen Festen (z.B. Naturparkfeste) vorgestellt werden. Hierbei sollen die Besucher z.B. etwas über den Wert der heimischen Tier- und Pflanzenarten lernen und es soll aufgezeigt werden, wie jeder mit dazu beitragen kann, dem Artensterben entgegenzuwirken. Außerdem kann hier die Broschüre ausgeteilt werden.

  • Artikel schreiben

Um ein möglichst breites Publikum zu erreichen, sollen verschiedene Artikel über das Thema erscheinen. Als Beispiel wären hier Facebook, der Regulus von natur&ëmwelt - Fondation Hëllef fir d'Natur und die Naturparkzeitungen zu nennen. Es soll außerdem versucht werden, Artikel in verschiedenen Tageszeitungen zu publizieren.

  • Finden eines Partners oder Sponsors, um das Projekt nach Ablauf des Leader-Projekts weiter zu betreiben.

Um weiterhin die Menschen für das Thema auf Festen, Veranstaltungen und in Kursen an der Kalborner Mühle zu sensibilisieren, möchten wir nach Ablauf des Projekts einen Partner oder Sponsoren finden. Die Broschüre, die im Rahmen dieses Projekts erstellt wurde, kann von natur&ëmwelt - Fondation Hëllef fir d'Natur weiterverwendet werden.

Zielgruppen:

Direkte Zielgruppen die am Projekt mitarbeiten:

Alle Einwohner und Besucher der Region:

- Schüler von Spillschoul bis Lycée, Maison Relais, Jugendvereine wie Pandaclub, Jugendfeuerwehr, Pfadfinder, ...

- Inklusionsgruppen (Behinderte, Migranten)

Indirekte Zielgruppen nach Abschluss des Projektes: Alle Einwohner der Region


Innovationscharakter:

Die Naturparks Our und Obersauer haben bereits Biologische Stationen in der Region. Dieses Projekt würde sich mit den dort durchgeführten Projekten thematisch sehr gut ergänzen. So könnte man z.B. in der Broschüre auf die Möglichkeit, über die Naturparks einheimische Bäume und Hecken angepflanzt zu bekommen, hinweisen. Hierdurch findet eine effiziente Vernetzung im Umweltschutz in der Region Éislek statt.

Es stehen zwar bereits einige Infoblätter zu verschiedenen Einzelthemen in Sachen Umweltschutz zur Verfügung (z.B. von den Naturparks oder natur&ëmwelt - Fondation Hëllef fir d'Natur), allerdings gibt es noch keinen Intensiv-Ratgeber (Broschüre), der in Kürze auf die wichtigsten Themen eingeht, wie jeder auf einfache Weise helfen kann. Da die Menschen heutzutage über wenig Zeit verfügen, soll der Inhalt sehr schnell erfassbar und leicht umsetzbar sein sowie kurzgefasstes aber sehr konzentriertes Hintergrundwissen enthalten.

Die Kalborner Mühle mit dem Unterrichtsraum des WEZ liegt direkt im Natura 2000 Gebiet „Ourtal“ und besitzt bereits einen naturpädagogischen Garten, in dem durch Führungen Wissen weitergegeben kann. Diese Kombination „Natura 2000 Gebiet, WEZ, naturpädagogischer Garten und Intensiv-Ratgeber“ ist innovativ.

Die Menschen sollen in diesem Projekt auch erfahren, was sie für einen Nutzen davon haben, der Natur zu helfen. Dies soll motivieren, mitzumachen.

Methodische Partner:

Die methodischen Partner, welche ebenfalls im Bereich Naturberatung tätig sind, können helfen, sich innerhalb des Leader-Projekts in diesem Bereich zu vernetzen und zu ergänzen. Hierdurch wird die Umweltberatung in der Region optimaler ausgebaut und umgesetzt. Die Naturparks mit ihrer großen Reichweite können helfen, die Informationen in die Bevölkerung zu tragen. Beispielsweise durch das Drucken der Artikel in der Zeitschrift Naturparkschoul - héich 3 oder das Platzieren der Broschüre auf ihrer Homepage zum Runterladen.

- Naturpark Our

- Naturpark Obersauer

- Fro de Bauer